In einem an Spannung bis zum letzten Läufer kaum zu überbietenden Sprintrennen gewinnt Benedikt Doll am Ende mit einem Vorsprung von 0,7 Sekunden vor dem Norweger Johannes Thingnes Boe. Der Schwarzwälder feiert damit den WM-Titel seiner Karriere.
Martin Fourcade, der große Dominator des bisherigen Winters, hat einen neuerlichen WM-Titel am Schießstand vergeben. Sowohl Liegend als auch Stehend blieb beim Franzosen jeweils die erste Scheibe stehen. Am Ende war es für Fourcade eine Strafrunde zuviel und es reichte nur zu Bronze für den erfolgsverwöhnten Fourcade.
Der US-Amerikaner Lowell Bailey, der ebenfalls wie Doll und Johannes Thingnes Boe ohne Schießfehler blieb, belegte den vierten Rang. Der Tscheche Ondrej Moravec kam auf Rang fünf.
Benedikt Doll ging als letzter Deutscher auf die Strecke. Hinter ihm der Norweger-Express Tarjei Boe, Johannes Thingnes Boe und Emil Hegle Svendsen. Doch Doll, der in dieser Saison schon des öfteren am Schießstand gepatzt hatte, begann liegend mit fünf blitzsauberen Treffern und setzte sich auf Rang zwei des Zwischenklassements. Während Tarjei Boe und Emil Hegle Svendson schon beim ersten Schießen einmal in die Strafrunde mußten, meldete Johannes Thingnes Boe mit einer Null deutliche Medaillenansprüche an.
Im wahrscheinlich wichtigsten Rennen seiner bisherigen Karriere behielt Doll die Nerven und traf auch im Stehendanschlag alle fünf Scheiben. Doll ging als Führender auf die Schlußrunde. Doch die norwegische Konkurrenz in Form von Johannes Thingnes Boe kommt auch ohne Schiefehler durch und lag knapp vor Doll in Führung. Doll lief das Rennen seines Lebens und konnte den Vorsprung auf den bis dato in Führung liegenden Franzosen Martin Fourcade halten. Mit 23 Sekunden Vorsprung kam Doll ins Ziel und mußte nun auf den Norweger warten. Boe verlor auf der Schlußrunde Sekunde um Sekunde auf den Deutschen und im Ziel fehlten ihm 0,7 Sekunden zu Gold.
Ein viel besseres Rennen für seinen ersten WM-Titel hätte es für Doll kaum geben können. Der 26-Jährige hatte endlich mal am Schießstand seine Nerven im Griff und auf der Strecke gehört der Schwarzwälder eh zu den Stärksten.
Deutsche Herren mit Licht und Schatten
Als erster Deutscher ging Erik Lesser auf die 10 km und kam gut in sein ersten WM-Rennen. Der Frankenhainer lies sich lange Zeit für den ersten Schuss, räumte aber dann alle Scheiben souverän ab. Beim Stehendschießen blieben bei Lesser drei Scheiben schwarz und so war der Traum einer Medaille schon ausgeträumt. Lesser wurde 37.
Mixedstaffelweltmeister Arnd Peiffer knüpfte beim Liegendschießen an seine Leistungen vom Staffeltriumph nahtlos an. Er traf alle fünf Scheiben und übernahm die Führung. Beim Stehendschießen vergab Peiffer die große Chance auf eine Medaille durch zwei Strafrunden. Mit einem Rückstand von 48,2 Sekunden geht Peiffer als Elfter ins Verfolgungsrennen.
Bei Simon Schempp lief es von Beginn an nicht so gut. Schempp mußte nach dem Liegendschießen einmal in die Strafrunde und büßte wertvolle Sekunden ein. Schempp kämpfte sich zurück ins Rennen. Stehend blieb er mit weißer Weste und schnupperte wieder an einer Medaille. Auf der Schlußrunde verlor Schempp Sekunde um Sekunde. Zudem strauchelte der Uhinger kurz vor dem Ziel, als er sich selbst die Stockspitze abbrach und als Neunter noch einen Top-Ten-Platz feiern konnte.