Die Biathlon-Saison 2018/19 ist für alle Athleten, Trainer und Betreuer zu Ende. Die Langlaufski sind in den Depots und die Gewehre in die Ecke gestellt. Nun heißt es Bilanz zu ziehen.
Bei den Herren hat sich Johannes Thingnes Boe zum „König der Biathleten“ gekrönt. Der 25-jährige Norweger setzte sich nach sieben Jahren, in denen der Franzose Martin Fourcade den Weltcup dominierte, mit einer überragenden Saisonleistung auf den Biathlon-Thron und sicherte sich zum ersten Mal in seiner Karriere den Gesamtweltcup (1262 P.) vor dem Russen Alexander Loginov (854 P.) und dem Franzosen Quentin Fillon Maillet (843 P.). Bester Deutscher wurde Einzelweltmeister Arnd Peiffer auf Rang 5 (802 P.)
Johannes Thignes Boe dominierte die Saison 2018/19 wie kein anderer davor. In 25 Einzelrennen stand der Norweger sage und schreibe 16 x ganz oben auf dem Podest und übertraf damit die Höchstmarke von Martin Fourcade (14 Siege) aus der Saison 2016/17. Ob dieser Rekord jemals wieder geknackt wird, bleibt abzuwarten. Ganz nebenbei gewann der Norweger noch die kleinen Kristallkugel in der Sprint-, Verfolgungs-, Einzel- und Massenstartwertung sowie mit der norwegischen Mannschaft die Nationenwertung und beide Staffelwertungen.
Damen-Gesamtweltcup geht zum ersten Mal nach Italien!
Während bei den Herren das Rennen um den Gesamtweltcup schon weit vor Ende der Saison entschieden war, fiel die Enscheidung bei den Damen erst beim Weltcupfinale am Holmenkollen in Oslo. Die beiden Italienerinnen Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi lieferten sich bis zum Schluß ein Kopf-an-Kopf-Rennen, mit dem glücklicheren Ende für Dorothea Wierer, die mit 904 Punkten die große Kristallkugel zum ersten Mal in der Geschichte des Weltcups nach Italien holte, vor ihrer Landsfrau Lisa Vittozzi (882 P.) und Anastasia Kuzmina aus der Slowakei (870 P.). Als beste Deutsche belegte Verfolgungsweltmeisterin Denise Herrmann den 8. Rang (611 P.)
Kleine Kristallkugel bei den Damen gut verteilt!
Anders als bei den Herren, wo Johannes Thignes Boe auch alle kleinen Kristallkugeln mit nach Hause nehmen konnte, gab es bei den Damen mehrere Gewinnerinnen.
Die Sprintwertung sicherte sich zum Abschluß einer äußerst erfolgreichen Karriere die dreifache Olympiasiegerin Anastasia Kuzmina (SVK) vor Dorothea Wierer (ITA) und der Norwegerin Marte Olsbu Roiseland. Die kleinen Kristallkugeln in der Verfolgung und der Einzelwertung der Damen gingen – wie der Gesamtsieg – an Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi nach Italien. Mit ihrem Sieg im Massenstartweltcup bescherte Einzelweltmeisterin Hannah Oeberg aus Schweden ihrem scheidenden Trainer Wolfgang Pichler ein schönes Abschiedsgeschenk. Die Staffel- und Nationenwertung bei den Damen ging nach Norwegen.
Deutsche Biathleten gingen leer aus!
Zum ersten Mal seit der Saison 2012/13 blieben die deutschen Biathleten wieder ohne eine Kristallkugel. Nach insgesamt 66 Saisonrennen mit 92 Top-Ten-Plätzen belegte die Deutsche Mannschaft in der Nationenwertung bei den Damen den zweiten Rang hinter Norwegen und Rang drei bei den Herren.
Zu feiern gab’s allerdings doch einiges: Neben den beiden Weltmeistertiteln von Arnd Peiffer im Einzel der Herren und von Denise Herrmann in der Verfolgung der Damen standen Deutschlands Skijäger insgesamt 33 x auf dem Podest (6 x Rang 1, 14 x Rang 2, 13 x Rang 3). Philipp Horn und Lukas Fratzscher bei den Herren sowie Anna Weidel und Janina Hettich konnten in dieser Saison erstmals Weltcup-Luft schnuppern.