Donnerstag , 26 Dezember 2024

„In Italien spürt man das wachsende Interesse für den Biathlonsport!“

Das Logo der WM 2020 – Foto: Weltcup Antholz

Erika Pallhuber im Gespräch: „In Italien spürt man das wachsende Interesse für den Biathlonsport!“

Erika Pallhuber ist Mitglied des Organisationskomitees der WM – Foto: privat

Antholz – Im Februar 2020 finden in Antholz die Biathlon-Weltmeisterschaften statt. Nach 1975, 1976, 1983, 1995 und 2007 geht es im Südtiroler Pustertal bereits zum sechsten Mal um WM-Gold, -Silber und -Bronze. Wir haben uns mit Erika Pallhuber, der Generalsekretärin des WM-Organisationskomitees über allerhand biathlonbezogene Themen unterhalten.

Frau Pallhuber, wie kamen Sie zum Biathlonsport bzw. der Biathlonsport zu Ihnen?

Wer in Antholz auf Welt kommt, wächst sozusagen mit dem Biathlonsport auf. Meine Schwester Siegrid war selbst aktive Biathletin und somit hatte ich durch sie den direkten Kontakt. Da ich von 1992 bis 1995 eine Journalistenausbildung durchlief, fragte mich das Organisationskomitee anlässlich der Biathlon-WM 1995 um meine Mithilfe im damaligen Pressebüro. Im August 1995 wurde ich dann gefragt, ob ich Lust hätte, im OK-Büro zu arbeiten. Damals sagte ich spontan zu. Aus dieser spontanen Zusage wurden mittlerweile 24 Jahre.

Nächstes Jahr, in nicht einmal 100 Tagen, ertönt der Startschuss zur Biathlon-WM in Antholz? Spüren Sie schon ein Kribbeln? 

Wir arbeiten bereits seit über zwei Jahren an den Vorbereitungen für die bevorstehende Weltmeisterschaft. Es ist für das ganze Team und mich eine große Herausforderung, die Welttitelkämpfe im nächsten Jahr zu planen. Ich kann sagen, dass die WM 2020 ein wirklich mega-großes Event wird. Mein Team und ich freuen uns schon riesig drauf.

Was können Sie uns über den Stand der Vorbereitungen berichten? 

Das „Gerüst“ der gesamten Veranstaltung steht bereits. Jetzt gehen wir in die Phase der Detailarbeiten über.

Wie schaut es mit dem Kartenvorverkauf aus? 

Der Kartenvorverkauf hat ja bereits im Januar 2019 begonnen. Seit Beginn läuft der Verkauf sehr gut. Jetzt geht’s bald in die Endphase: Erfahrungsgemäß steigt mit Beginn der Wettkampfsaison Ende November die Ticketanfrage nochmal so richtig! Deshalb mein Aufruf an alle: Wer noch keine Tickets hat, muss sich beeilen. An einigen Wettkampftagen sind nur mehr Restkarten verfügbar.

Können Sie uns mitteilen, mit wie vielen Fans Sie in etwa rechnen können? 

Wir rechnen mit rund 165.000 Fans insgesamt, alle neun Wettkampftage zusammengerechnet.

Was müssen die Anhänger noch wissen, wenn es im Februar dann zur Sache geht? 

Neben den spektakulären Wettkämpfen organisieren wir – wie schon immer – ein atemberaubendes Rahmenprogramm. Rund um die Wettkämpfe bieten wir viel Unterhaltung, Party, Live-Musik im Stadion, Zuschauerzelt und an der Medal Plaza. Um zu all den Eventstätten zu gelangen, rate ich den Fans, die kostenlosen Shuttlebusse ab dem Zugbahnhof Olang zu nützen. Das ist die einfachste und bequemste Art, überall hin zu kommen.

Wie wichtig ist der Umstand, dass mit Dorothea Wierer und Dominik Windisch zwei absolute Top-Stars und einheimische Biathlongrößen als Titelverteidiger ins WM-Geschehen eingreifen werden? 

Dieser Umstand ist sehr wichtig. Besonders Dorothea Wierer ist mittlerweile ein Mega-Star in der Biathlonwelt. Mit Sicherheit kommen viele Fans aus vielen Ländern, um Dorothea laufen zu sehen. Aber nicht nur sie, auch die zwei Lokalmatadoren Lukas Hofer und Dominik Windisch haben eine sehr große Fangemeinde, die es kaum erwarten kann, ihre Idole in Antholz anfeuern zu können. Besonders für den italienischen Raum sind die Erfolge der azurblauen Mannschaft in der letzten Saison ausschlaggebend: Wir spüren besonders im Ticketverkauf, dass Biathlon nun langsam auch in Italien Fuß fasst.

Weshalb ist Antholz nicht mehr von der internationalen Biathlonlandkarte wegzudenken? 

Antholz zählt mittlerweile zu den größten und wichtigsten Veranstaltern im Biathlonzirkus. Die vollen Zuschauertribünen, das ganze Drumherum, die hohen TV-Quoten, die vielen, vielen fleißigen Freiwilligen und insgesamt das einzigartige Panorama haben Antholz zu dem gemacht, was es heute ist: eine Hochburg des Wintersports!

Gibt es ein Motto, das sich die Biathlon-WM 2020 in Antholz zu Eigen gemacht hat? 

Ja. Unser Slogan für die WM ist „Passion is ours“ – was so viel bedeutet, dass die Leidenschaft für diesen Sport unsere Einstellung dazu ist. Unsere knapp 1.000 Freiwilligen sind mit einer nicht in Worte zu fassenden Leidenschaft und viel, viel Herzblut bei dieser Großveranstaltung dabei!

Ein Leben ohne Biathlon wäre für Erika Pallhuber wie … 

Wenn in meinem Leben Biathlon nicht wäre, würde so einiges fehlen. Ich bin stolz darauf, dass ich die rasante Entwicklung dieses Sports in den letzten 20 Jahren miterleben durfte. Diese Entwicklung hat mein Leben geprägt und ich bin einfach nur stolz darauf; stolz auf das Niveau, das unser Organisationskomitee erreicht hat, stolz auf unsere unermüdlichen Mitarbeiter und stolz auf unser kleines Bergtal, das es mit dem Biathlonsport wohl zu Weltruhm gebracht hat.

Interview für biathlon-news.de: Andreas Raffeiner

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