Die To-do-Liste von Simon Schempp ist voll. Der 31-Jährige will zurück in die Weltspitze. Und er will so schnell wie möglich die Norm für die bevorstehende Biathlon-Weltmeisterschaft in Antholz (Südtirol) im Februar knacken. Ein erstes Erfolgserlebnis soll schon beim Sprint von Oberhof eingefahren werden. „Es ist noch viel zu tun und darf gerne wieder aufwärts gehen“, sagte der DSV-Athlet im Rahmen des BMW IBU World Cups Biathlon in Oberhof.
Um beim ersten Weltcuprennen der Männer in diesem Jahr einen guten Platz zu erreichen, hat er sich vorgenommen, die als anspruchsvoll geltende Strecke im Thüringer Wald mit sauberer Technik zu bewältigen und konzentriert am Schießstand zu arbeiten. „Ich möchte voll da sein mit dem Kopf und nicht nur an Ergebnisse denken“, sagte er. Schempps bisher bestes Einzelergebnis in dieser laufenden Saison war Platz 10 in der Verfolgung in Annecy (Frankreich) vor Weihnachten. „Ich bin deutlich schlechter in die Saison gestartet als ich drauf war. Ich habe die Leistungen nicht in den Winter gebracht“, haderte der Massenstart-Weltmeister von 2017, der noch im September drei Titel bei der Deutschen Meisterschaft abgeräumt hatte.
Ergebnisse stimmen nachdenklich
Die Ergebnisse im ersten Trimester der Saison hätten ihn nachdenklich gestimmt. „Man kommt schon ins Grübeln“, gab Simon Schempp zu, der seit Jahren mit einem Mentaltrainer zusammenarbeitet. Mittlerweile spüre er auch den Druck von jüngeren Athleten, darunter die Thüringer Lokalmatadoren Lucas Fratzscher (WSV Oberhof 05) und Philipp Horn (SV Eintracht Frankenhain). „Wir sind jetzt ein größeres Team und haben uns gegenseitig gefordert“, sagte er. Gleiches bestätigte auch Bundestrainer Mark Kirchner. „Philipp Horn hat sich in diesem Jahr in den Top 20 etabliert. Und Lucas Fratzscher ist der derzeit Führende im IBU-Cup. Diese Anschlussleistungen sind wichtig“, sagt er. Nicht im Aufgebot des diesjährigen Weltcups in Oberhof steht indes Erik Lesser. Der Frankenhainer ist nach mäßigen Ergebnissen bei den ersten drei Weltcups in den IBU-Cup, die zweite Liga des Biathlons, versetzt worden. „Die Entscheidung ist ein Stück weit schwer, aber bei uns zählt die Leistung“, so Kirchner.