Wie schön wäre es gewesen, hätte Ondřej Moravec sich vor heimischem Publikum verabschieden können. Der bisher beste tschechische Biathlet beendete am vorletzten Weltcupwochenende in Nove Mesto seine Karriere. Der 36-Jährige startete 2003 erstmals im Weltcup, als er in Ruhpolding sein Debut gab. Dauerhaft im Weltcup lief er seit der Saison 2005/2006, sein erster Podestplatz gelang ihm 2012 in einem Verfolgungsrennen. 2013 stand er dann das erste Mal ganz oben auf dem Treppchen und gewann den Massenstart von Oslo. Mit Moravec Karriereende verlässt ein weiterer, sehr sympathischer Sportler die Biathlon-Bühne, der auch von seinen Konkurrenten immer sehr geschätzt wurde. Neben seinem Fairplay betonte beispielsweise Tarjei Bø, dass Moravec „immer ein Lächeln im Gesicht trägt“.
Insgesamt nahm Ondřej Moravec an vier Olympischen Winterspielen teil, wobei für ihn Sotschi im Jahr 2014 aus sportlicher Sicht wohl unvergessen bleiben wird. In der Verfolgung gewann der Tscheche überragend olympisches Silber, gefolgt von Bronze im Massenstart. Als Krönung sicherte sich die tschechische Mixed-Staffel ebenfalls Silber. Und seine Erfolgskarriere ging weiter, denn die darauf folgende Saison war seine Erfolgreichste. Mit der Mixed-Staffel wurde Moravec in Kontiolahti Weltmeister, dazu holte er zwei Einzelmedaillen und landete am Ende der Saison unter den Top 6 im Gesamtweltcup. Einer seiner Erfolgsgründe war immer das sehr gute Schießen, doch seit ein paar Jahren konnte der Tscheche nicht mehr an seinen früheren Erfolgen anknüpfen. Trotzdem ist er mit seinen Erfolgen und der langjährigen Karriere der bisher beste männliche Biathlet aus Tschechien.
Bei seinem letzten Rennen war es mit dem 17. Platz in der Single-Mixed zwar kein erfolgreiches, dafür aber ein sehr emotionales Rennen. Nicht zuletzt dadurch, dass ihn seine Familie im Ziel in Empfang nahm. Wir wünschen dem sympathischen Ondřej Moravec alles Gute für die Zukunft!