Bernd Eisenbichler ist seit dem 1. April neuer Sportlicher Leiter Biathlon des Deutschen Skiverbandes. Er ist der Nachfolger von Björn Weisheit, der den DSV verlässt. Bernd Eisenbichler war seit 1999 im amerikanischen Biathlonverband tätig, zuletzt als „Chief of Sport“. Seine erste Amtshandlung als Verantwortlicher des DSV war ein Gespräch mit Laura Dahlmeier. „Ich habe in einem persönlichen Gespräch versucht, sie zu überreden, uns treu zu bleiben. Leider ohne Erfolg“, sagt Eisenbichler. „Dass Laura Dahlmeier eine Lücke in der Damenmannschaft hinterlässt, ist klar. Trotzdem werden wir positiv denken und optimistisch in die Zukunft schauen. Unsere Nachwuchsathleten sind auf einem guten Weg.“
Nachwuchsarbeit hat für Bernd Eisenbichler einen hohen Stellenwert. Talente sollen systematisch alle Stationen des Juniorenbereiches durchlaufen und nicht zu früh „verheizt“ werden. „Das beste Biathlonalter ist zwischen 25 und 30 Jahren. Solche Talente wie Laura Dahlmeier sind die Ausnahme.“ Die ersten Monate im neuen Job fuhr Bernd Eisenbichler durch Deutschland und besuchte die Stützpunkte, um alle Trainer kennenzulernen. „Ich bin in ein paar Monaten 20.000 Kilometer gefahren.“ Die Kommunikation mit Vereinen und den Trainern der Landesverbände bietet die Grundlage für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Dazu suchte Eisenbichler einen geeigneten Kandidaten für die Stelle als Cheftrainer Nachwuchs. Zibi Szlufcik hat den Zuschlag bekommen und arbeitet seit August in dieser Position. Bei den Deutschen Meisterschaften tritt er erstmals öffentlich in Erscheinung. Er soll als Cheftrainer Nachwuchs die Zusammenarbeit mit den Stützpunkten verbessern und die Verbindung zwischen Nationalmannschaft und Nachwuchsteam sein.
Wichtig ist für Bernd Eisenbichler auch der Perspektivkader, also die Athleten die von den Junioren zu den Senioren wechseln aber den Sprung ins Weltcup-Team noch nicht geschafft haben. „Diese Athleten sollen schneller in den Weltcup integriert werden“, sagt Eisenbichler. Besonders zwischen Weltcup und IBU-Cup sollen die Athleten rotieren, damit immer die Besten im Weltcup starten.
Die Weltmeisterschaft in Antholz bezeichnet Bernd Eisenbichler als „Heim-WM“. „Dort werden viele deutsche Fans sein, deswegen ist das ein Höhepunkt für uns“, sagt der 43-Jährige. Die Erfolge der letzten Jahre seien aber nicht jedes Jahr wiederholbar. „Natürlich ist es unser Anspruch die beste Nation zu sein, besonders in den Staffeln wollen wir angreifen.“