Frankenhein (Karl-Heinz Merl) – In wenigen Wochen beginnt die Biathlon-Saison 2014/15. Auch für die 21jährige deutschen Nachwuchshoffnung Luise Kummer vom SV Eintracht Frankenhein geht die Vorbereitungszeit langsam aber sicher zu Ende. Für Biathlon-News.de nahm sich die zweifache Juniorenweltmeisterin Zeit zu einem Interview.
In wenigen Wochen beginnt die neue Biathlon-Saison. Welche Ziele hast Du Dir dafür gesteckt?
Zunächst ist mein Ziel, mich bestmöglich im Rahmen des IBU- Cups zu präsentieren. Natürlich würde ich mich sehr über punktuelle Einsätze im Weltcup freuen.
Du bist Sportsoldatin und trainierst in Oberhof. Wer trainiert dich dort und wie läuft so ein Trainingstag ab?
Diese Saison werde ich von Gerald Hönig sowie Peter Sendel betreut und trainiere u.a. zusammen mit Marie Heinrich, mit welcher ich auch die Lehrgänge im Rahmen der LG 1a absolviere.
Mein Tag besteht zunächst aus einer Haupttrainingseinheit am Vormittag. Nach einer regenerativen Mittagspause folgt nachmittags noch eine zweite, meist weniger intensive Einheit. Das Wochenende ist in Trainingsphasen auch oft eingebunden.
Wie ist die Vorbereitung auf die neue Saison aus deiner Sicht bisher gelaufen?
Mit dem bisherigen Verlauf meines Trainings bin ich zufrieden, da ich weitestgehend von krankheitsbedingten Ausfällen verschont geblieben bin. Daher schau ich optimistisch auf den Start der Wintersaison.
Gab es bestimmte Schwerpunkte in deiner Trainingsarbeit, was im Hinblick auf die neue Saison zu einer Verbesserung führen soll?
Mein Schwerpunkt lag im besonderen Maße in der Steigerung und Stabilisierung der Laufleistung. Deshalb wurden dieses Jahr neue Reize im Bereich der Grundlagenausdauer- aber auch der Kraft und Athletik gesetzt. Selbstverständlich darf die Schießkomponente dabei nie vernachlässigt werden.
Nach deinen Erfolgen bei den Juniorenweltmeisterschaften 2014 in Presque Isle wurdest du zur Newcomerin des Jahres gewählt. Was bedeutet dir diese Auszeichnung?
Die Nominierung ist für mich eine sehr große Ehre und zeichnet nicht nur meine Erfolge der vergangenen Saison, sondern auch die hervorragende Arbeit und Unterstützung meiner Trainer, Techniker, Ausrüster und Sponsoren sowie meiner Familie und Freunde aus.
Wie schaut bei Dir die restliche Vorbereitung auf die neue Saison aus?
Am 10. November fliegen wir mit der LG 1a nach Sjusjoen (Norwegen), um noch einige Trainingskilometer auf Schnee zu sammeln und auch mit den Qualifikationswettkämpfen in die neue Saison zu starten.
Du durftest am traditionsreichen Holmenkollen von Olso beim Weltcupfinale 2013/14 deine Weltcuppremiere feiern. Welche Erinnerungen hast Du daran?
Für mich war Oslo als Weltcupdebut eine unglaubliche Erfahrung und bot mir die Möglichkeit, zahlreiche Eindrücke in die Weltspitze des Biathlon zu bekommen. Besonders schön empfand ich, dass Annika Knoll ebenso nominiert wurde und wir zusammen nach Norwegen fliegen durften.
Deine Sportart ist durch die Staffelbewerbe, die Einzel- und Verfolgungsentscheidungen, aber auch durch die Sprintrennen sehr abwechslungsreich. Was dürfen wir über deine Lieblingsdisziplin in Erfahrung bringen, und welche Loipe taugt dir am besten?
Den größten Reiz hat für mich die Verfolgung, da man immer den direkten Kontakt mit seinen Gegnern hat und man beim Schießen stets einen kühlen Kopf bewahren muss.
Zu meinen Lieblingsstrecken zählt auf jeden Fall die Loipe in Presque Isle (USA) und Langdorf (Bayrischer Wald).
Noch ein paar persönliche Fragen an Luise Kummer:
Wie bist Du zum Biathlon gekommen?
Eine gute Freundin brachte mich auf die Idee, beim Probetraining in meinem Heimatverein reinzuschnuppern. Die Sportart faszinierte mich von Anfang an und seitdem bin ich dem Biathlon treu geblieben.
Wo kommst Du her und hast Du auch noch Geschwister, die Sport treiben?
Ich wohne in Geschwenda- einem kleinen Ort etwa 30 Minuten entfernt von Oberhof. Dort wohne ich mit meiner Familie, die auch sehr sportbegeistert ist. Meine kleiner Schwester Anna (17 Jahre alt) war früher auch Biathletin und betreibt nun in ihrer Freizeit Leichtathletik.
Was machst Du in deiner Freizeit, welche Hobby’s hast du und welche Musik hörst du gerne?
Natürlich versuche ich möglichst viel Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie zu verbringen. Außerdem teste ich gerne neue Sportarten aus oder bin kreativ beim Kochen/ Backen und Stricken.
Musikalisch höre ich alles kreuz und quer- von Oldies bis Rock und aktuellen Titel.
Was bringt Dich aus der Fassung bzw. ärgert Dich?
Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit sind zwei Eigenschaften, die mich am ehesten aus der Fassung bringen.
Wer ist dein Vorbild im Biathlon und warum?
Eines meiner größten Vorbilder ist Ole Einar Bjørndalen, da er ein Perfektionist auf ganzer Linie und einfach ein absoluter Vollprofi ist.
Welche Schlagzeile würdest Du gerne am Ende des kommenden Biathlonwinters inklusive Welttitelkämpfen in Finnland über sich lesen?
Am Besten eine Schlagzeile die anfängt mit „Sensation! …“ oder „Überraschungsmedaille…“; man darf ja noch träumen dürfen. Auch wenn ich das aus jetziger Sicht für sehr unrealistisch halte.
Vielen Dank, Luise, für das Interview und viel Erfolg in der kommenden Saison!