Innsbruck – Die Kleine Zeitung nennt ihn „Vagabund auf neuen Wegen“. Die Rede ist vom steirischen Biathleten Christoph Sumann, der so etwas wie das ÖSV-Aushängeschild ist. Er ist nun von der Steiermark nach Tirol umgezogen. Derzeit trainieren der 36-Jährige und seine Teamkollegen in Norwegen, ehe die Truppe einen kurzen Heimatstopp einlegt und dann weiter nach Schweden fährt. In Östersund fällt am 24. November der Startschuss zur Weltcup-Saison 2012/2013.
In der letzten Saison ging es für Sumann nicht so rund. Aber er ist ein Kämpfer und möchte noch einmal angreifen. Nicht nur deswegen hat er sein letztes großes Ziel vor Augen nicht verloren, und das sind die Olympischen Winterspiele im russischen Sotschi 2014. Somit verlängerte der Athlet seine sportliche Laufbahn und hat sein Training umgestellt. Nach dem Motto „weniger Intensität, mehr Qualität“ versucht der Neo-Tiroler nach vorne zu sehen. Das Sommertraining, meist auf eigene Faust gestaltet, hat gepasst und die Akkus sollen – im Gegensatz zum letzten Winter – nicht schon im Herbst leer sein.
Doch nicht nur die Kleine Zeitung nennt den Steirer Vagabund. Er sieht sich selbst als solcher. Die vielen Reisen von Weltcupstation zu Weltcupstation haben etwas Vagabundisches und überdies möchte er nach dem Ende seiner Karriere wieder in den Südosten Österreichs, in sein Stammbundesland, also in die Steiermark zurückziehen.
Bleibt ein Ausblick auf die nahen und mittelfristigen Ziele. Sumann sieht die Weltmeisterschaft im tschechischen Nove Mesto im Februar 2013 als ein sehr großes Ziel. Auch daheim in Hochfilzen möchte der Sportler, der mit zwei olympischen Silbermedaillen in der Staffel und in der Verfolgung in Vancouver 2010 seine größten Erfolge gefeiert hatte, eine gute Figur abgeben. Oder, wie es Sumann treffend formuliert, logisch das Maximale aus sich herausholen.
Für Biathlon-News.de: Andreas Raffeiner