120 Kilometer Kabel für das volle Weltcup-Feeling
Zwölf Wettkämpfe an acht Tagen in zwei Wochen: Es war ein besonderer Oberhofer Biathlon-Weltcup in einer durch die Corona-Pandemie geprägten Saison. Das spiegelt sich zum Teil auch in den Weltcup-Zahlen wider.
Athleten: Rund 300 Biathleten aus 31 Nationen waren für den Biathlon-Weltcup gemeldet, 156 Männer und 145 Frauen in der ersten Woche sowie 157 Männer und 147 Frauen in der zweiten Woche. Sechs Nationen nahmen die Möglichkeit einer Wildcard wahr: Belgien, Griechenland Japan, Kroatien, Moldawien und Serbien.
Container: Insgesamt sind 113 temporäre Container aufgebaut worden. Allein 80 wurden im Teamareal benötigt, zum Beispiel für die Ski-Techniker oder die Umkleiden. 18 weitere sind im Bereich des TV-Compounds aufgestellt. Der Rest verteilt sich auf dem gesamten Wettkampfgelände.
Corona-Tests: Im Haus des Gastes sind insgesamt 1090 PCR-Tests für das Organisationskomitee, die Helfer und die Dienstleister durchgeführt worden. 1085 Tests waren negativ, lediglich fünf Tests sind positiv ausgefallen. Die Tests der Athleten, Trainer und Betreuer sowie der IBU-Verantwortlichen organisiert der Biathlon-Weltverband in Eigenregie.
Helfer: Pro Wettkampftag waren im Schnitt 310 Helfer im Einsatz. Das sind zwei Drittel weniger als beim Weltcup im Vorjahr, bei dem das Organisationskomitee auf insgesamt 982 Helfer setzen konnte. In diesem Jahr musste die Helferschar wegen der Corona-Pandemie deutlich reduziert werden. Gleichzeitig mussten bestimmte Sachgebiete nicht oder mit weniger Helfern besetzt werden, weil zum Beispiel Aufgaben rund um das Hüttendorf oder die Betreuung der VIP-Gäste, das Biathlon-Schießen oder die Backstage-Führungen weggefallen sind.
Kommunikation: Weil die Fernsehübertragungen in diesem Jahr dezentral produziert werden und alle Bilder der TV-Kameras zum Schnitt in die Sendezentralen geschickt werden, war der Datenhunger so groß wie nie. Erstmals in der Geschichte des Biathlon-Weltcups in Oberhof wurden zwei 10-Gigabyte-Leitungen aufgebaut. Daneben sind 40 Zeitanschlüsse, und damit sieben mehr als 2020, aufgebaut worden. Sie stellen zum Beispiel die Zeitnahme im Wettkampf sicher, aber auch die Internetverbindung für die Medienvertreter oder den WLAN-Zugang für die Teams.
Medienvertreter: In diesem Jahr berichteten elf Journalisten und zehn Fotografen über den Biathlon-Weltcup in Oberhof. Im Vorjahr waren noch je 27 Journalisten und Fotografen vor Ort. Für die erste Weltcup-Woche sind 131 Mitarbeiter für das ZDF als Host Broadcaster, in der zweiten Weltcup-Woche 127 Mitarbeiter für die ARD als Host Broadcaster akkreditiert worden.
Preisgeld: Für die Sieger und Platzierten wurden Preisgelder in Höhe von insgesamt 904.000 Euro ausgeschüttet. Pro Einzelrennen werden 78.000 Euro an die 20 besten Sportler verteilt. Der Sieger erhält 15.000 Euro, der Zweitplatzierte 12.000 Euro und der Drittplatzierte 9.000 Euro. Bei den Frauen- und Männerstaffeln und der Mixed-Staffel mit je vier Startern werden 80.000 Euro die ersten Sechs vergeben. Die Siegerstaffel erhält 24.000 Euro, die Zweiten 18.000 Euro und die Dritten 14.000 Euro. Ein Sieg in der Single-Mixed-Staffel mit zwei Startern wird mit 12.000 Euro belohnt. Die Zweiten freuen sich über ein Preisgeld in Höhe von 9.000 Euro, die Dritten über 7.000 Euro. Für die sechs besten Staffeln in diesem Wettbewerb werden insgesamt 40.000 Euro benötigt.
Schießstand: 10 Liter weiße und fünf Liter schwarze Farbe wurden verbraucht, um dem Schießstand nach dem Rennen wieder einen neuen Anstrich zu verleihen.
Siegerehrung: Zwölf Rennen, zwölf Siegerehrungen: Insgesamt wurden 90 Pokale an die Podestplatzierten vergeben, 42 in der ersten Weltcup-Woche und 48 in der zweiten Weltcup-Woche. Für die erste Weltcup-Woche haben Nachwuchsathleten des SV Medizin Bad Liebenstein in enger Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendkunstschule Wartburgkreis 30 individuelle Pokale angefertigt. Alfred Schmidt aus Zella (Wartburgkreis) steuerte zudem ein Dutzend Holzpokale bei. In der zweiten Woche wurden 36 Kristallpokale und 12 weitere Holzpokale vergeben.
Transfer: Pro Weltcup-Woche wurden 14 Shuttlefahrzeuge gebraucht, um Athleten und Trainer zum Ski-Stadion zu fahren. Helfer und Medienvertreter konnten in diesem Jahr auf dem Parkplatz direkt am Grenzadler, sonst Standort des Hüttendorfs, parken. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren 65 Shuttlebusse für Besucher und 44 Shuttlefahrzeuge für Athleten, Helfer, Medienvertreter und VIPs im Einsatz.
TV-Quote: Am Sonntag (10. Januar) verfolgten 4,48 Millionen Menschen (Marktanteil 29,5 Prozent) die Mixed-Staffel und 4,84 Millionen Zuschauer (28,2 Prozent) die Single-Mixed-Staffel im ZDF. Die Frauenstaffel (16. Samstag) erreichte in der ARD eine Gesamtzuschauerzahl von 5,36 Millionen Rezipienten (30,8 Prozent).
TV-Übertragung: Die Rennen am Grenzadler wurden in der ersten Weltcup-Woche vom ZDF, in der zweiten Weltcup-Woche von der ARD übertragen. 33 Kameras im Stadion und an der Strecke haben die besten Szenen des Weltcups in die heimischen Wohnzimmer übertragen. Dazu mussten 120 Kilometer Kabel verlegt werden.
Versorgung: Normalerweise erfolgt die Helferversorgung in einem großen Helferzelt, in diesem Jahr musste sie weitgehend dezentral organisiert werden. An acht Renntagen sind 3.600 Lunchpakete und 720 Liter Suppe verteilt worden. Außerdem sind 1.200 warme Essen in Assietten ausgegeben worden.