Eine Buchrezension von Andre Schulze
Etwas Seltsames passiert beim Biathlon-Weltcup in Oberhof. Fast unbemerkt stürzt einer der Athleten neben die Strecke und kommt kreidebleich und voller Federn wieder zurückgekrochen. Lediglich der Fernsehreporter Chris Harte verfolgt diese Szene im Übertragungswagen genauer. Das weckt seinen Instinkt. Jedoch gibt sich der Veranstalter wortkarg und die Mannschaft mauert. Er wittert die große Story!
Also wendet er sich an seinen alten Bekannten Casper Brandt. Der ist ein etwas abgehalfterter, immer um Aufträge bemühter Privatermittler. Der Eine schuldet dem Anderen noch einen Gefallen. Oder war es umgekehrt?
Launisch beschreibt die Autorin die Ermittlungen von Casper im Biathlon-Milieu. Sie lässt ihn während der Story in teils sehr skurrile Situationen geraten und bedient dabei genüsslich etliche Klischees. Immer mehr kommt er bei seinen Nachforschungen selber in den Strudel todbringender Ereignisse.
Nach und nach kommt ein Kühlschrank in den Fokus der Ermittlungen. Das erklärt dann auch den auf den ersten Blick sehr schlichten, aber doch raffiniert gestalteten Einband des Buches.
Die Autorin ist international aufgewachsen. Sie arbeitet als freischaffende Autorin in verschiedenen Genres. Ich habe allerdings noch kein weiteres Buch von ihr gelesen. Das habe ich mir wegen des schönen Stils aber vorgenommen. Bemerkenswert ist, dass der ehemalige Biathlet Alexander Wolf ihr bei diesem Buch beratend zur Seite stand.
Der 6. Fehler
Ina May
BUCHSTABLER Verlag, Suhl
ISBN 9-783981-302608