Zum Abschluß der Biahlon-Wettbewerbe bei den Olympischen Wintespielen 2018 in PyeongChang gab es für die deutsche Herrenstaffel nochmals einen Grund zum feiern. Nach der knapp verpaßten Medaille in der Mixedstaffel und dem enttäuschenden achten Rang in der Damenstaffel, die eher einer Windlotterie als einem Biathlonwettkampf glich, erkämpften sich Erik Lesser, Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp die Bronzemedaille hinter dem neuen Olympiasieger Schweden und Norwegen, daß sich über die Silbermedaille freuen konnte. Vierter wurde die Staffel aus Österreich vor den in vielversprechender Besetzung in Rennen gegangenen Fanzosen, mit dem dreifachen Olympiasieger Martin Fourcade als Schlußläufer.
Schwedens Biathlonherren verdienten sich als mit Abstand beste Schützen den ersten Olympiasieg in der Geschichte. Das skandinavische Quartett vermied als einzige Staffel jegliche Strafrunde, kam mit lediglich sieben Nachladern aus. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Die darüber hinaus mäßigen Schießleistungen betrafen alle Mannschaften und sorgten für immense Zeitabstände. Norwegen wies bereits 55,5 Sekunden Rückstand auf, die Deutschen lagen mehr als zwei Minuten zurück.
Auf deutscher Seite wusste auch heute wieder Erik Lesser als Startläufer wieder zu gefallen, der nach einem sauberen und schnellen Liegendschießen beim Stehendschießen lediglich einem Nachlader benötigte und als Erster wechselte. Benedikt Doll, Bronzemedaillengewinner in der Verfolgung baute die Führung nach dem Liegendschießen weiter aus. Doll bemühte sich um ein ruhiges Schießen, verfehlte aber zwei Scheiben. Auch die drei Nachlader halfen ihm nicht. Doll musste zweimal in die Runde. Michal Slesingr putzte alle fünf Scheibe weg und übernahm die Führung vor Schweden und Österreich. Benedikt Doll konnte auf seiner Schlußrunde noch einige Sekunden gut machen und schickte Arnd Peiffer auf die Strecke.
Peiffer, der in der Mixedstaffel am Schießstand eine sicher geglaubte Medaille verballerte, setzte alle seine zehn Schüsse ins Ziel und machte die zwei Strafrunden von Doll fast wett. Schlussläufer Simon Schempp hatte bei 13 Sekunden Rückstand auf Rang drei liegend noch alle Chancen.
Simon Schempp verfehlte beim Liegendschießen zwei Scheiben und das große Zittern ging wieder los. Mit dem letzten Nachlader räumte Schempp die letzte Scheibe doch noch ab. Doch die Spitze war weit enteilt und lag eine gute Minute vor Schempp, der am Schießstand aber extrem unsicher wirkte und beim Stehendschießen sogar in die Strafrunde musste. Am Ende mußte Schempp froh sein, Bronze nicht noch weggeworfen zu haben.