Die Boe-Brüder bestimmen den Biathlonweltcup seit vielen Jahren. Tarjei ist seit 2009 dabei, sein fünf Jahre jüngerer Bruder Johannes kam 2013 dazu. Seit dem gingen acht olympische Goldmedaillen und 23 WM-Goldmedaillen an die Norweger. Im Jahr 2021 veröffentlichten sie gemeinsam mit dem norwegischen Autor Lasse Loennebotn ihre Biografie. In der Verlagsgruppe Bastei Lübbe ist das Buch jetzt auch in deutscher Sprache erschienen.
„Er hat mich und ich habe ihn, diese Brüderkraft ist für uns beide ein Schlüssel zum Erfolg“, so beschreibt Johannes Thingnes Boe die Beziehung zu seinem Bruder Tarjei. Die beiden bestimmen nun schon seit fast zehn Jahren die Geschehnisse im Biathlonweltcup. Dabei hat der jüngere Johannes oft die Nase vor seinem Bruder Tarjei. Was die beiden verbindet, ist der unbedingte Will nach Erfolg und die Liebe zum Biathlonsport. Doch was passiert in einer Geschwisterbeziehung, wenn der jüngste Bruder, der früher immer gegen den großen verloren hat, erfolgreicher wird?
Von Stryn nach Peking
Aufgewachsen sind die Boe-Brüder in Stryn, einer Kleinstadt im Westen Norwegens. Im dortigen Verein kamen sie erstmals mit Biathlon in Berührung. Dass beide Brüder Talent für die Sportart haben, erkannten auch die Trainer der Jugendnationalmannschaften schnell. Über verschiedene Stationen im Nachwuchsbereich kam Tarjei Boe bereits mit 21 Jahren zu seinen Debüt im Weltcup und konnte in der Saison 2010/2011 den Gesamtweltcup gewinnen. Seinem Bruder Johannes verhalf er zur Aufnahme in den Nationalkader, in dem er ein gutes Wort für ihn bei den Trainern einlegte. Der richtige Schritt, wie sich herausstellen sollte. Johannes Thingnes Boe wurde mit nur 20 Jahren zum jüngsten Weltcupsieger der Geschichte des Biathlons. Er jagt die Rekorde von Martin Fourcade und Ole Einar Björndalen. Bei den Olympischen Winterspielen von Peking 2022 gewannen Tarjei und Johannes gemeinsam Gold in der Staffel und Mixed-Staffel.
Rivalität oder Erfolgsgeheimnis?
In ihrem Buch beschreiben Johannes und Tarjei ihre Brüderbeziehung von ihrer Kindheit bis zum jetzigen Zeitpunkt. Sie sprechen über Rivalität aber auch Erfolge und in wie weit sich ihre private Beziehung auf ihren Sport auswirkt. Sie nehmen die Leser emotional mit durch ihre gesamte Karriere und verraten an der ein oder anderen Stelle ein Geheimnis. „Wir brauchen einander gleichermaßen. Wir machen einander besser, als Menschen und als Sportler.“
Lasse Lønnebotn (Autor), Tarjei Bø (Co-Autor), Johannes Thingnes Bø (Co-Autor): DIE BØ-BRÜDER: Rivalen oder beste Freunde