Das von der Internationalen Biathlonunion (IBU) festgelegte Verbot von fluorierten Skiwachsen wird um eine Saison, auf die Saison 2021/2022 verschoben. Ursprünglich sollte das Verbot bereits im kommenden Winter in Kraft treten. Als Grund für die Verschiebung nannte die IBU Anfang Oktober, dass das Kontrollsystem zum Testen, ob Fluorwachs verwendet wurde, noch nicht vollständig ausgereift ist und erst noch weiter entwickelt und getestet werden muss.
Gemäß eines Verbots der EU dürfen bestimmte Fluorverbindungen nicht mehr hergestellt, vertrieben und eingesetzt werden. Der internationale Skiverband (FIS), sowie die IBU gingen darüber hinaus noch einen Schritt weiter und haben ein generelles Verbot von Fluorwachsen bei allen Veranstaltungen (neben Biathlon betroffen zum Beispiel auch Ski alpin, Langlauf und nordische Kombination) angekündigt. Die betroffenen Fluorverbindungen sind sowohl gesundheitsschädlich, als auch persistent und reichern sich somit in der Umwelt an. Bei der Skipräparation sind Fluorwachse in flüssiger, oder Pulverform aufgrund ihrer schmutz- und wasserabweisenden Eigenschaften jedoch derzeit unersetzlich. Doch wegen der schädlichen Auswirkungen auf Umwelt und Mensch soll nun in allen FIS-und IBU-Rennen auf die entsprechenden Wachse verzichtet werden.
Um das Verbot zu kontrollieren und gleichzeitig faire Wettbewerbe zu gewährleisten, bedarf es jedoch eines verlässlichen Kontrollsystems. Unter einer eigens eingesetzten Arbeitsgruppe der FIS und der IBU soll daher ein Testverfahren entwickelt werden, welches Fluorwachs auf Skiern direkt nachweisen kann und somit vor jedem Wettkampf als Kontrollsystem zum Einsatz gebracht werden kann. Da der Prototyp dieses Tests erst verspätet fertig gestellt werden konnte, sind derzeit noch nicht alle weiteren Anpassungen und Kalibrierungen abgeschlossen. Daher wird die Verwendung von Fluorwachsen, solange sie der EU-Richtlinien entsprechend, auch in der Saison 2020/2021 weiterhin erlaubt sein. IBU-Präsident Olle Dahlin erklärte, dass erst in der Saison 2021/2022 ein entsprechender Fluorid-Tracker die Integrität der Wettkämpfe gewährleisten kann. Ende der Saison 2020/2021 soll das entsprechende Verfahren den nationalen Vertretern vorgestellt werden.
