Johannes Donhauser ist in Amberg in der Oberpfalz geboren. Der 24-Jährige, der seit 2014 am Stützpunkt in Ruhpolding wohnt und trainiert, gilt als sogenannter Spätstarter, denn erst mit 15 Jahren fing er mit dem Langlauftraining an. Erste Biathlon-Wettbewerbe absolvierte er in der Wintersaison 2012/13. Seit Mai 2015 gehört Donhauser dem B-Kader des Deutschen Skiverbands an.
Kurz vor Beginn der neuen Saison stand uns der sympathische Oberpfälzer für ein Interview zur Verfügung.
Wie lief deine Vorbereitung für die anstehende Saison?
Im Großen und Ganzen ganz gut. Ich hatte keine Verletzungen und auch keine längeren Krankheiten. Was allerdings neu war, waren die 4 Monate Ausbildung von Ende März bis Ende Juli bei der Bayerischen Polizei. Am Anfang war das alles etwas ungewohnt, vormittags Schule, nachmittags Training. Seit diesem Jahr ist auch Tobias Reiter bei der Landespolizei und durch ihn läuft alles sehr geregelt, auch deshalb denke ich nicht, dass ich durch die Ausbildung einen Trainingsrückstand habe.
Bist du mit den Ergebnissen der Deutschen Meisterschaften zufrieden?
Es war meine erfolgreichste DM bisher, deshalb bin ich zufrieden. Natürlich war es schade, dass ich den angestrebten IBU-Cup Platz nicht erreichen konnte, aber ich bin für die ersten zwei IBU-Cup’s als erster Ersatzmann aufgestellt, falls jemand krank wird.
Was sind deine Ziele für die neue Saison?
Ich will mich über den IBU-Cup für die Europameisterschaft in Weißrussland qualifizieren und dort gute Rennen abliefern.
Warum hast du erst so spät mit Biathlon begonnen?
Da meine Heimat nicht gerade als schneesicherste Region zählt, hatte ich ausser im Skiurlaub nicht gerade viel mit Wintersport zu tun. Allerdings habe ich bis ich ca. 18 Jahre war Leichtathletik und Sommerbiathlon gemacht, Biathlon wollte ich dann auch mal im Winter probieren und so kam das eine zum anderen.
Was liegt dir besser – laufen oder schießen?
Diese Frage finde ich immer schwierig zu beantworten. Ich denke, dass ich noch viel Potential im laufen habe, da ich einige Trainingsjahre weniger habe als andere in meinem Alter, dadurch kann ich noch viele an meinem Training ausreizen. Beim Schießen ist es ein auf und ab, dass muss ich noch stabilisieren. Besser geht immer.
Hast du ein Vorbild? Wenn ja, wer und warum?
Ole Einar Björndalen ist mein größtes Vorbild. Was er erreicht hat und was er für den Biathlonsport getan hat, ist unglaublich. Er war der perfekte Biathlet.
Welche Herausforderungen hast du als Athlet, der nicht im Weltcup/IBU-Cup unterwegs ist?
Das größte Problem sind die Finanzen. Ohne Teilnahme an internationalen Rennen ist es schwierig, an Sponsoren zu kommen. Dadurch fehlt einem schon einiges an Geld. Lehrgänge, Munition, Roller und meine Wohnung muss ich selber bezahlen. Da wird das Geld am Ende vom Monat schon mal knapp und meine Eltern müssen mir unter die Arme greifen.
Wo siehst du dich in fünf Jahren?
In fünf Jahren haben ich meine Ausbildung bei der Landespolizei abgeschlossen, kann mich voll dem Biathlon widmen und habe mich im Weltcup etabliert.